Rechter Terror in Seehausen eskaliert – Aktivist*innen in Todesangst

Pressemitteilung der GRÜNEN JUGEND Sachsen-Anhalt

Am Freitagabend wurden Klimaaktivisti aus dem Bündnis gegen die A14 in Seehausen mit Paintball-Schusswaffen und KKK-Kostüm in Todesangst versetzt. Die von Rechts durch Hass und Hetze befeuerte Gewalt eskaliert hier immer weiter. Betroffen war u. A. auch Zoltán Schäfer, Mitglied bei uns und in unserem Landesvorstand, und ein 13-Jähriger, der eine Platzwunde durch die Schüsse erlitt.Zuletzt gab es wiederholte Brandanschläge auf den als Infoladen dienenden Seehausener Bahnhof. Auch selbst gebaute Sprengsätze haben die rechtsextremen Angreifer*innen bereits eingesetzt.

Zoltán Schäfer, der einer der betroffenen Aktivist*innen in Seehausen war, beschreibt die Situation wie folgt:
„Ich war eine der vier Personen zwischen 13 und 20 Jahren, die am Freitag angegriffen wurden. Aus einer entspannten Situation heraus hat uns der plötzliche Angriff von einer in Ku-Klux-Klan-Kluft verkleideten Personen in Angst versetzt. Dass es sich bei der Waffe um ein Paintball Gewehr handelt, war uns nicht direkt bewusst. 
Mit diesem jüngsten Vorfall hat sich diese grausame Kette von gewalttätigen Anschlägen auf den Bahnhof erneut fortsetzt. Ein zerstörtes Auto, ein Brandanschlag, eine selbst gebaute Rohrbombe, eine Menge körperlicher Angriffe, zwei Einbrüche mit Verwüstung im Bahnhof, diverse Morddrohungen, Hetzjagden mit Flaschenwürfen, ein Versuch, Menschen aus dem Auto zu zerren – und nun dieses Attentat.
Immer noch heißt es in der öffentlichen Debatte nur A14 für und wider. Doch das ist längst nicht mehr das einzige Thema, welches im und um den Bahnhof präsent ist.“ 

Dazu erklärt Gregor Laukert, Sprecher der Grünen Jugend Sachsen-Anhalt:
„Diese Gewalt kommt nicht aus dem Vakuum. Hass und Hetze durch die üblichen Verdächtigen von AFD und co, aber auch durch Kommentare aus diverse Facebook Seiten und Gruppen bestätigen und mobilisieren rechtsextreme Gewalttäter. Die gewählten Mittel und Verkleidungen im Stil des rassistischen Ku-Klux-Klans sind kein Zufall. Das Ziel ist ganz klar das Schaffen von Angsträumen. Die Klimaaktivist*innen sollen so eingeschüchtert werden und ihren Aktivismus aufgeben. Nazis wollen öffentliche Raum einnehmen und die Zivilgesellschaft einschüchtern. Wir müssen klar benennen, was das ist: Rechter Terror in Sachsen-Anhalt. So was dürfen wir nicht länger zulassen.“

Sarah Einzel, Sprecher*in der Grünen Jugend Sachsen-Anhalt fügt hinzu:  
„Wir solidarisieren uns ausdrücklich mit den bedrohten Aktivist*innen und fordern insbesondere die lokalen Politiker*innen auf, sich klar von solchen Angriffen zu distanzieren und sich zukünftig nicht weiter an Hass und Häme zu beteiligen. Zudem sehen wir uns erneut in unserer Position bestätigt, dass das Land Sachsen-Anhalt nachhaltig gegen rechtsextreme Strukturen vorgehen muss. Die aktuellen Missstände reihen sich in eine Vielzahl von rechtsextremen Übergriffen ein und zeigen die strukturellen Probleme mit Rechtsextremismus erneut deutlich. Taten wie diese müssen so schnell wie möglich rechtliche Konsequenzen mit sich ziehen – wir lassen nicht alles mit uns machen.“    

Hintergrund:
Pressemitteilung vom Bündnis #KeineA14: https://moni.blackblogs.org/2021/06/20/pressemitteilung-schuesse-zerstoeren-die-abendliche-idylle-am-bahnhof-seehausen/
Bericht aus dem MDR: https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/stendal/stendal/polizei-sucht-zeugen-schuesse-aus-softairwaffe-100.html

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